19. März 2020
Allgemein | Change | facilitation | Iris Koblet | Transformation | Un-Conference
Das Virus trifft uns alle bis ins Mark und erfordert grösstmögliche Flexibilität, und dies vor allem auch in der Zusammenarbeit. Bewährte und eingeübte Formen des sozialen Miteinanders verloren binnen weniger Tage an Bedeutung, da wir uns plötzlich nur noch im virtuellen Raum begegnen dürfen.
Wir stehen alle vor der grossen Herausforderung unseren Arbeitsalltag von heute auf morgen in die virtuelle Welt zu transformieren. Die Herausforderung dabei ist nicht einfach ein Videokonferenz Tool zur Verfügung zu haben, sondern vielmehr den virtuellen Raum so zu gestalten, dass wir dabei kreativ, effizient und sozial verbunden bleiben, also echte Arbeitsergebnisse erzielen, und im besten Fall noch gemeinsam lachen können.
Bei Leif verstehen wir uns als Gestalter von «Begegnungs-Räumen» und so entdecken auch wir den virtuellen Raum neu und loten seine Möglichkeiten aus. Wir haben unsere Lernreise «Powerful Online Meetings Moderieren» – kurz «POMM» gestartet: steigt ein, macht mit, folgt uns.
Unser Experiment
Auf unserer Entdeckungsreise haben wir zusammen mit über 20 Interessierten aus unserem Umfeld zum Auftakt ein kleines Experiment gestartet. Im vollen Bewusstsein, dass analoge Formate sich nicht 1:1 auf die virtuelle Welt übertragen lassen, machten wir unsere erste Online Un-Conference Erfahrung. Eine Un-Conference ist ein Format, das von den Teilnehmenden selbst gestaltet wird. Der Raum für den Austausch ist stark strukturiert, die Diskussionsthemen und Fragestellungen werden von den Teilnehmenden eingebracht und in selbstorganisierten Break-Out Gruppen diskutiert, ähnlich einem Barcamp. Mit «Powerful Online Meetings Moderieren» haben wir das Thema selbst auch gleich zum Motto unserer virtuellen Diskussion gemacht. Wir waren neugierig zu erfahren, welche Fragen unser Umfeld bezüglich Online-Facilitation beschäftigen und im Doing parallel auch unser Wissen zu erweitern.
Unser verwendetes Tool-Kit für die Un-Conference
Unsere ersten Learnings
Der Moderator oder Host ist neu und ganz anders gefordert als im physischen Raum. Dennoch, wie auch analog, sind es mehrere altbekannte Dimensionen, die man in allen Gestaltungsphasen (Meetingvorbereitung, -durchführung, -nachbereitung) gut im Auge behalten sollte:
Ein Fazit von uns für alle online Moderatoren: PRÄSENZ
Moderation verschiebt sich im virtuellen Raum zugunsten der Zeit -und Strukturdimension: Eine exakte Ablaufplanung, vernünftige Zeitfenster, logischer Einsatz und klare Abfolge von Tools und eine systematische Steuerung der Teilnehmenden sorgen für Orientierung und sind zentral, um die Teilnehmer auf dem Weg nicht zu verlieren.
Das Fehlen von Blickkontakt und Körpersprache machen den Austausch höchst anspruchsvoll. Die Aktivierung der Teilnehmenden gelingt durch gezielte Ansprache, ebenso wie die Steuerung der Wortmeldungen. Stringenz in der Moderation stellt sicher, dass der Fokus gehalten wird und Interaktion zielführend gelingt. Der Moderator muss sich bewusst sein, dass seine Präsenz über Erfolg und Misserfolg stark mitentscheidet.
Unser Experiment hat Spass gemacht und Lust, virtuelle Formate zu gestalten und neu zu erfinden. Wir und unsere Teilnehmenden konnten in 1.5 Stunden gehaltvolle Erfahrungen sammeln. Die Moderation im virtuellen Raum ist ein Handwerk, das erlernt werden muss. Den Vorbereitungsaufwand sollte man nicht unterschätzen. Dieser ist wichtig und anders als im physischen Raum. Mit zunehmender technischer Souveränität steigt bestimmt auch hier wieder die Gestaltungsflexibilität. Für den Einstieg gilt: Prepare, prepare, prepare!
Wir bleiben dran und werden nun aus Breite Tiefe generieren. Folgen Sie uns auf unserem Weg.