Organisationen sind komplexe soziale Systeme. Hochkomplexe Aufgaben müssen unter grosser Unsicherheit erledigt werden. Deshalb reicht der Blick auf das WAS der Zahlen und Fakten, der Massnahmen und Instrumente nicht mehr, sondern auch das WIE, die Kommunikationsprozesse, die Denkmuster und Haltungen müssen ins Blickfeld.
Weiter und tiefer
Systemisches Denken und Handeln verändert gängige Vorstellungen von Management und Beratung, in dem es Erkenntnis- und somit auch Entscheidungsprozesse variiert. So verabschieden wir uns von der Vorstellung einer einzig gültigen Wahrheit und absoluter Objektivität. Es ist eine Einladung zum Andersdenken und zur Schaffung von Reichtum über Perspektivenvielfalt. Entsprechend bleibt die Beratung nah an dem, was sich zeigt anstatt in starren Konzepten zu verharren. Der Fokus richtet sich immer wieder auf das, was an Stärken, Ressourcen und Erkenntnissen bereits vorhanden ist. Der Glaube an die Kraft der Selbsterneuerung in den Organisationen leitet uns.
Prägend für die systemische Sicht ist:
- dass Organisationen als lebendige Systeme gesehen werden, die dauernd in Veränderung sind anstelle der mechanistischen Annahme, dass sie wie Maschinen funktionieren.
- dass wir mit und in Unsicherheit leben anstelle der Annahme, dass alles bis ins Detail planbar ist. Pläne helfen zur Orientierung, werden aber selten Realität.
- dass es nur die subjektive Wirklichkeit gibt anstelle der «objektiven» Wahrheit.
- dass wir es mit komplexen Wirkungszusammenhängen zu tun haben anstelle von einfachen Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen.
- dass die Lösungsorientierung anstelle der Problemorientierung steht.
Als Anwälte des Projektes und der ausgehandelten Ziele sind wir der Allparteilichkeit verpflichtet und stehen in den Wertigkeiten allen Parteien gleich gegenüber. Unsere Neugier erzeugt zusätzliche Möglichkeitsräume.
Als Lotsen und Architekten konzipieren und gestalten wir Gesamtarchitekturen und Prozesse, erstellen Workshopinhalte und planen den Einsatz von Tools und Methoden für einen wirksamen und zielgerichteten Prozess mit Zugkraft.
Als Moderatoren und Enabler führen wir durch einzelne Umsetzungsschritte, Workshops oder Grossgruppenveranstaltungen und unterstützen sie bei der inhaltlichen Aufbereitung von Unterlagen, der Sicherung von Ergebnissen oder der Verdichtung von Arbeitsschritten. Wir begleiten bei der Lösung von Konflikten, dem Aushandeln von Positionen oder im Umgang mit Widerstand.
Als Trainer und Wegbegleiter konzipieren und gestalten wir Lernwege und Führungsprogramme, unterstützen das Zusammenspiel im Führungssystems und begleiten Leaderinnen und Leader, Macherinnen und Macher, Entscheiderinnen und Entscheider auf ihrem Weg.
Als Sparringspartner und Konzepter stellen wir unsere Erfahrung und Aussenperspektive zur Verfügung., unterstützen die Meinungsbildung und helfen tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Wir erlauben uns aber auch zu «stören», in dem wir Verhaltens- und Organisationsmuster positiv respektlos sichtbar machen, Perspektiven ergänzen, Flughöhe und Sichtweite herausfordern.
Begrenztheit: Interventionen und Beratung können nur Impulse sein, aus denen die Organisation macht, was sie kann (und will).
Balance zwischen Verändern und Bewahren: Beratung kann die Balance zwischen Bewahren und Verändern gemeinsam thematisieren. Die Organisation macht damit, was sie kann.
Muster erkennen und brechen: In der systemischen Arbeit geht es u.a. darum, Muster in Systemen zu erkennen. Funktionale Muster sollen in der Folge bestätigt oder verstärkt und dysfunktionale abgebaut werden.
Entscheidungen sind entscheidend: Organisationen sind in einer systemischen Perspektive definiert als soziale Systeme, in denen es auf die Kommunikation von Entscheiden ankommt.
Mehrbrillenprinzip: nur die Arbeit mit Perspektivenvielfalt und dem Miteinbezug verschiedener Sichtweisen schafft eine gemeinsame "Wirklichkeit", ein IST, das eine zielführende Arbeit an einem "SOLL" überhaupt möglich macht.
Mobileeffekt: Es sollte angefangen werden, wo Energie vorhanden ist, analog einem Mobile, das dann die Bewegung ins System trägt.
Integration von Inhalt und Beziehung: Harte und weiche Faktoren sind nicht voneinander zu trennen. Die Wechselwirkung von Strategie, Struktur, Führung und Kultur verdeutlicht dies.
Respektlosigkeit: Grundlage für den systemisch arbeitenden Berater ist die Respektlosigkeit gegenüber Ideen und Mustern bei gleichzeitigem Respekt vor dem Menschen. So können Tabuthemen angesprochen und bearbeitbar werden.
Ressourcenorientierung: Jeder Mensch hat die Ressourcen für seine Lösungen in sich - er muss sie nur nutzen. In Problemsituationen nutzen Menschen ihre Ressourcen nicht ausreichend.
(Quellen: Königswieser, Wimmer, osb, Zahner)